„Liebe Dich Selbst wie Deinen Nächsten“
Selbstliebe ist für mich eines der schwierigsten Themen. Es ist ein Thema mit dem die meisten Menschen zu kämpfen haben.
Es beginnt schon in der Kindheit in der unsere Eltern und Familie uns vorschreiben wie wir sein sollen. Später sind es die Lehrer und unsere Freunde für die wir uns so geben, wie sie uns gerne hätten. Alles in allem verwenden wir in unserem Leben oft einen größeren Teil der Energie dafür etwas für die Anderen zu tun oder zu sein – als für uns Selbst.
Wir biegen und beugen uns, wir winden und drehen uns, wir meinen Nein und sagen JA, wir stellen unsere Welt auf den Kopf … alles in der Hoffnung auf ein bißchen Anerkennung, Wertschätzung und Liebe. Sätze wie „Hoffentlich lieben sie mich“, , Werde ich ich gefallen?“, „Werden sie mich auslachen?“, „Bin ich auch gut, stark, schlank, clever … genug“ … für die ANDEREN? spuken uns durch den Kopf.
Ich frage mich … investieren wir ebenso viel Zeit und Energie in die Selbstliebe?
Fragen zur Selbstliebe?
Sagen wir uns jeden Tag, dass es gut so ist, wie wir aussehen – sagen wir aus vollem Herzen JA zu uns? Loben wir uns für das was wir tagtäglich tun & vollbringen – egal wie klein es auch gewesen sein mag? Geben wir unserem Körper genug Liebe, Anerkennung & Streicheleinheiten? Und wie sieht es mit Sanftheit, Ruhe und Rhythmus aus? Erfüllen wir die Sorgfaltspflicht für uns? Überwachen wir unser Energiekonto und integrieren wir Pausen in unseren Alltag? Halten wir jemals Inne und denken darüber nach warum & wohin wir uns quälen?
Als Frau die hauptsächlich mit Frauen arbeitet beobachte ich, dass gerade WIR große Schwierigkeiten damit haben … immer ist noch etwas zu erledigen, immer ist noch etwas in Ordnung zu bringen, aufzuräumen, immer braucht uns gerade jemand dringender als wir uns selbst … unsere Freundinnen, unsere Partner, unsere Kinder, unsere Eltern … uns bleibt dann oft die Zeit die übrig bleibt … und die zerrinnt wie Sand in einer Sanduhr bis nichts mehr übrig ist – und wir erschöpft ins Bett fallen.
Unsere Rolle als Frau
Dieses Rollenverhalten sollte uns nicht wundern, da wir sowohl archetypisch als auch geschichtlich gesehen die Rolle der Mutter, der Heilerin & der Versorgerin in uns eingebrannt haben. Es geht nicht darum, diese Rolle abzulegen – denn sie ist ein Teil unserer weiblichen Natur. Es geht vielmehr darum, den Fokus von Außen nach Innen zu wenden – darum endlich aufzuwachen, uns selbst wichtig zu nehmen und eine gute Mutter, Heilerin & Versorgerin für uns Selbst zu sein. Das ist die Basis von Selbstliebe. Welches Vorbild sind wir für unsere Kinder, wenn sie uns dabei zusehen, wie wir es nicht schaffen uns um uns selbst zu kümmern? Wie sollen sie lernen für sich selbst gut zu sorgen, wenn sie es nicht bei uns sehen und erleben?!
Aus dem Teufelskreis ausbrechen
Auch ich war und bin immer noch oft in diesem Teufelskreis gefangen und das gebe ich ehrlich zu. Aber ich kann auch die Schritte sehen und ehren, die ich schon gegangen bin. Als Frau und dazu noch als „Krebs-Frau“ seinem natürlichen Impuls zu widerstehen, sich um anderen zu kümmern ist nicht leicht. Aber es ist eine wichtige Lernaufgabe, auch wieder an sich selbst zu denken – denn alles andere macht uns auf Dauer krank. Und gerade Krankheiten an unseren Sexualorganen (Brüste, Eierstöcke, Gebärmutter …) zeigen uns oft, dass unser Körper unter unseren Mustern zu leiden hat.
Selbstliebe ist ….
sich so lange in den Spiegel zu schauen, bis wir etwas Tolles an uns finden, sich Zeit für eine Massage zu nehmen oder diese aktiv von unserem Partner einzufordern, sich früh am Morgen oder Abend sanft zu berühren, sich einzucremen – nicht mechanisch – sondern bewusst und mit Liebe, den Haushalt einfach mal zu lassen und einen Spaziergang in der Natur zu machen oder die Füße hochzulegen und ein Loblied auf die Faulheit zu singen – egal was die Schwiegereltern sich denken, sich kreativ zu betätigen und ein Hobby zu finden, das einem wirklich Freude macht, sich bewusst zu machen, dass man auch noch eine gute Mutter isst, wenn man den Kindern mal eine Tiefkühlpizza auftischt und nicht jeden Tag ein 3-gängiges 5-Elemente Menü kocht, dass man weiß, dass man auch eine gute Geliebte ist, wenn man seinem Mann sagt, dass man heute mal SELBST „drankommen“ möchte beim Sex – ohne schlechtes Gewissen wenn der Partner mal „leer“ ausgeht.
Unser Freund & Kollege Andreas Krüger – ein bekannter Heiler & Schamane aus Berlin – sagt immer:
„Das beste was Du in diesem Leben für Deine Kinder tun kannst ist immer wieder darauf zu schauen, dass es DIR SELBT gut geht.“
Ich denke dass viel Wahrheit in diesem Satz steckt.
Der Mut zur Echtheit
Der Weg der Selbstliebe ist ein Weg der Echtheit. Es erfordert von uns, sich nicht zu verstecken und sich wirklich ernst und wichtig nehmen. Es bedeutet Grenzen setzen und klare Signale für uns selbst und unsere Mitmenschen auszusenden. Es bedeutet auch einmal die Furie oder den Drachen herauszulassen und nicht nur das nette Mädchen.
Die Schwelle bei dieser Aufgabe ist die Angst nicht geliebt zu werden. Diese Angst ist zutiefst mit unserem Mensch-Sein verbunden. Denn wenn wir – besonders in den ersten Monaten unseres Lebens – nicht geliebt, gehalten und umsorgt werden, dann gehen wir zu Grunde – zumindest seelisch. Mit dieser Verletzlichkeit sind wir Menschen geboren und diese gilt es auch anzunehmen. Aber wenn wir älter und erwachsener werden, haben wir die Chance unsere Wunden zu heilen und eine gute Mutter für unser Inneres Kind zu sein. Der Weg der Selbstliebe ist oft auch ein harter und einsamer Weg.
Weiblichkeit & Selbstliebe im Kreis von Frauen stärken
Weil ich das aus eigener Erfahrung weiß, habe ich vor einiger Zeit einen Workshop ins Leben gerufen wo wir uns mit dem Wesen und der Magie des weiblichen Körpers (Workshop Link) auf allen Ebenen in einer kleinen Gruppe von Frauen auseinandersetzen. Denn es hilft ungemein, wenn man weiß und spürt, dass auch andere Frauen auf diesem Weg sind und wenn man seine Erfahrungen und Gefühle teilen kann. In diesen Kreisen sind wir als Frauen gehalten, können voneinander lernen, miteinander Reden und uns zu kreativem Selbstausdruck inspirieren, berühren und berührt werden, ein heilsames Feld aufbauen und unsere Weiblichkeit nähren.