Ankündigung der Wiedergeburt
Auf das Jahr 2018 habe ich mich ehrlich gesagt gar nicht so gefreut. In den Rauhnächten zum Jahreswechsel habe ich wieder ein Tagebuch geschrieben, viel meditiert, Karten gezogen… usw. Jeder der sich mit den Rauhnächten beschäftigt, weiß wovon ich rede und er oder sie weiß auch, dass es die ersten 6 Tage um ein Loslassen geht und die anderen 6 Tage um das Manifestieren von Wünschen und Visionen. Meine Karten waren jedoch nicht so gut, so dass ich mich echt ein bißchen fürchtete vor dem was da auf mich zukommt. Meine Jahreskarte für 2018 aber war die Karte “Wiedergeburt”. Eigentlich eine sehr schöne Karte, wenn man nur das Wort nimmt – aber ich wusste, dass es für mich Abschied und “Sterben” heißen würde. Bevor nämlich etwas wiedergeboren werden kann, muss erst etwas gehen … also habe ich schon mal geahnt, wie mein Jahr so ca. sein wird.
Die Zeichen des Körpers
Schon die ersten Monate waren ziemlich schwierig. Mein Körper hat mir sehr eindeutig gezeigt, dass nichts sicher ist und dass er der Vergänglichkeit unterworfen ist. Eine Operation war angesagt, auch wenn ich es nicht wollte. Ich wusste aber auch, dass die Operation alleine mein Problem nicht lösen würde. Es brauchte mehr. Jemand sollte mich da auch auf anderen Wegen begleiten. Und wie der Zufall es wollte, habe ich auch den perfekten Menschen dafür gefunden.
Auch in dem Prozess mit meiner Begleiterin ist es um das Sterben gegangen, um das “mit sich im Reinem sein” und darum, zu meiner Wahrheit zu stehen. Es wurde viel geweint, gemalt, gesprochen und viel gezeigt. Hier ist alles sehr schnell vorangegangenen – ich konnte mich nur nicht zum Fixieren eines OP-Termins bewegen. Das ist alles sehr schleppend gegangen. Mir war klar, dass die Operation notwendig war, aber ich konnte mich nicht dazu bewegen, jemanden auszuwählen, bei dem ich es machen wollte. Bis eines Tages von innen heraus der Drang kam – “jetzt muss es sein”. Es war sehr schön zu beobachten, wie ich vom Nix-Tun ins Handeln kam und wie alles perfekt läuft – wenn es einmal wirklich von Innen heraus kommt. Plötzlich habe ich einen Arzt gefunden, der zu mir passte und binnen zwei Wochen hatte ich ein Termin bekommen. Alles ist sehr schnell verheilt und ich spürte, dass alles Alte auch gegangen war.
Neuer Schwung
Nach der Operation war ich plötzlich super motiviert und wusste was zu tun ist. Da ich generell ein sehr langsamer Mensch bin, der viel zu lange wartet und überlegt, war es alles ganz neu für mich. Ich wusste aber, dass durch diese Operation in der etwas Altes weg gehen durfte, etwas Neues entstehen konnte … und wollte. Die Wiedergeburt war wieder sehr präsent in mir … etwas wollte geboren werden. Da ich plötzlich voller Tatkraft war, wollte ich meine eigene Webseite haben, in der es nur um mich geht. Die Reise mit unserer gemeinsamen, alten Webseite wollte ich beenden, da ich damit nicht mehr zufrieden war. Ich fragte meine Freundin ob sie mir Fotos machen würde, Texte wurden geschrieben und ein neues Logo wurde konzipiert – das allein war schon mal eine Mini-Geburt. Es wurde mir überall geholfen – wofür ich sehr dankbar bin. Obwohl ich wusste, dass ich es machen musste, haben sich natürlich auch hier meine Urängste in ihrer vollen Pracht gezeigt, weil ich die Webseite jetzt nicht mehr mit jemanden teilte, sondern sie meine eigene war. Für sich selbst zu stehen und zu sprechen war wirklich nicht einfach für mich, aber ich folgte meiner inneren Wahrheit und wie ihr hier sehen könnt, habe ich es geschafft. Das ist mein erster Newsletter mit meinem persönlichen Weg.
Noch immer nicht genug …
Ich dachte mir, nach einer Operation, dem Abschied von der alten Webseite und der Geburt meiner neuen Webseite bin ich durch und mein Leben kann jetzt nur mehr schön sein. Leider hat sich mein Leben aber etwas anderes ausgedacht – weil es sollte noch ein größerer Abschied kommen. Meine Partnerschaft ist auch am Ende der Straße angelangt und nach 14 Jahren inkl nicht durchschlafener Nächten (weil die Kinder geschrien haben), lachen, weinen, vielen Herausforderungen und vielen gemeinsamen Stunden, haben wir beschlossen, dass es kein gemeinsames Ziel mehr für uns gibt. Egal wie traurig ich auch bin – auch diese Entscheidung ist von innen heraus gekommen und dadurch für mich richtig. Natürlich werde ich viele Male weinen und zweifeln, aber das werden Momente sein wo etwas in mir weiß, dass es so sein muss, wie es ist. Ja, so eine Wiedergeburt ist wahrlich keine leichte Sache. Es müssen ein paar Dinge sterben oder sich verabschieden damit man zum Schluss hoffentlich sich selbst finden kann.
Meinen Ängsten ins Auge blicken
Eine Frau muss sich ihren Ängsten stellen, wenn sie zu ihrer vollen Kraft und Macht kommen möchte, habe ich in einem Buch gelesen. Und dieser Weg ist manchmal sehr einsam, aber der, die sich dem stellt, wird der weitere Weg oder Schritt gezeigt. Das habe ich sehr schön gefunden und deswegen stelle ich mich jetzt meinen größten Ängsten – nämlich alleine sein und verlassen werden. Ich werde meine Ängste zähmen und annehmen – mit einer vollen Portion Mut, Kraft, meinen Freunden und meinen unsichtbaren Helfern & Begleitern, die in mir drinnen wohnen.
Und jetzt und hier im Urlaub, wo es letztes Jahr so schön für uns alle war, schreibe ich diese Zeilen allein und traurig. Dieser Urlaub ist der letzte Urlaub als Familie. Ab jetzt muss jeder von uns seinen eigenen Weg gehen. Am Ende dieser Straße angelangt, schaue ich mit einem lachenden und einem traurigen Auge zurück und mache meine erste kleinen Babyschritte Richtung Zukunft. Ich weiß noch nicht, was mich dort erwartet und es ist auch ziemlich ungewöhnlich für mich, wieder solo zu sein, aber ich merke trotzdem … die Welt ist immer noch bunt … und ich schaue mit Zuversicht in die Zukunft.
Ich muss jetzt einige Zeit alleine bleiben und ordentlich mit meiner Vergangenheit abschließen um mich wirklich mit dem Gefühl von Allein-Sein auseinanderzusetzen, damit ich der Zukunft mit offenem Herzen begegnen kann. Ich schmiede Pläne und Visionen und habe jetzt MEIN EIGENES ZIEL auf das ich zusteuern möchte. Ich habe so ein Gefühl, dass alles was ich bis jetzt erlebt habe – das ganze beschäftigen mit mir, all die Übungen die ich gemacht habe – eine Vorbereitung auf das waren, was gerade stattgefunden hat … nämlich meine Wiedergeburt.
Am Ende der Straße … beginnt ein neuer Weg
Jetzt in dieser Zeit merke ich wirklich, wie gut es sich anfühlt, wenn meine weibliche Kraft fließt, wenn sich Zeichen so stark zeigen, dass dir nix anderes übrig bleibt, außer ihnen zu folgen. Das macht mich sehr glücklich und darum möchte ich das auch als mein Schlusswort benutzen:
Wenn sich etwas von innen heraus richtig anfühlt, dann handle danach und der Weg wird sich dir zeigen. Mag sein, dass du dadurch alles oder vieles verlierst, aber vertraue deiner Weisheit. Aber Achtung – überprüfe wirklich gut dein Inneres, damit du dich nicht anlügst oder dich selbst täuschst … damit du eine Entscheidung triffst, hinter der Du wirklich aufrecht stehen kannst.